Spendenlauf für die Ukrainen-Hilfe

Bericht:  Seckenheim-Rheinau-Nachrichten vom 13. Mai 2022  (Link ) Ausgabe 5/2022, Seite 6

 

19 Grundschulklassen erlaufen über 19.000 Euro „Mannheim hilft ohne Grenzen e. V.“ erhält das Geld für die Ukraine-Hilfe

 

 

Jede Runde wurde dokumentiert. Doch am Ende zählte die Gemeinschaftsleistung.

 

 

SECKENHEIM. „Die Idee kam von den Kindern der Klasse 4e. Es war die Hilflosigkeit in dieser schlimmen Kriegszeit, die uns veranlasste etwas zu tun“, berichtet Klassenlehrerin Susanne Dittscheid-Vogel, wie es zum Spendenlauf für die Ukraine an der Seckenheim-Grundschule kam. Denn am Ende beteiligte sich nicht nur die 4e daran. „Das gesamte Kollegium griff die Idee auf“, sagt die Lehrkraft, die deshalb eigentlich auch gar nicht explizit erwähnt werden möchte. Schließlich haben Schüler, Eltern, Lehrer und Sponsoren alle gemeinsam das Projekt im besten Wortsinn zum Laufen gebracht. Ganz nach dem Sprichwort: Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern. „Es war beeindruckend, wie wichtig den Kindern diese Aktion war“, so Dittscheid-Vogel.

 

In der Zeit vom 28. März bis zum 8. April wurde dann klassenweise gelaufen. Alle 19 Klassen der Süd- und Stammschule machten hochmotiviert mit, so dass rund 430 Kinder auf den Beinen waren. Gemeinsam brachten sie es auf stattliche 13.426 Runden, was einer Distanz von 1.033 Kilometern entspricht. Bereits vor dem Lauf hatten sie sich Sponsoren gesucht: Eltern, Großeltern, Bekannte, die ihre sportliche Leistung mit einem Betrag honorierten. Über den Spendenbetrag entschieden die Sponsoren selbst. Ganz bewusst war dieser nicht an die Rundenzahl gekoppelt. Zum einen, um eine direkte Konkurrenz zwischen den Kindern zu vermeiden. Zum anderen wollte man die Sponsoren nicht unter „Zugzwang“ setzen. „Die grundsätzliche Idee, zu helfen, steht im Vordergrund“, hieß es in den Rahmenbedingungen.

 

Das Konzept ging auf. Denn es kamen großartige 19.100 Euro zusammen. Das Geld bekommt der im Jahr 2020 gegründete Verein „Mannheim hilft ohne Grenzen e. V.“ für seine Hilfstransporte in die Ukraine. Der gemeinnützige Verein hatte in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim bereits kurz nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine eine Spendenaktion zugunsten von Mannheims ukrainischer Projekt-Partnerstadt Czernowitz ins Leben gerufen. Die Hilfsgüter werden an die ukrainisch-rumänische Grenze in Siret transportiert und von dort aus nach Czernowitz gebracht. Der Verein verbindet Mannheimer Bürger unterschiedlichster Herkunftsregionen mit dem Ziel, sich gemeinsam entwicklungspolitisch zu engagieren, internationale Hilfsprojekte zu initiieren und global Verantwortung zu übernehmen.

 

Bericht:  Mannheimer Morgen vom 22. April 2022  ( Link )  



         Spendenaktion der Klasse 2d

 

„Waffeln statt Waffen“!

 

Textbeitrag: Frau Kuklok, Klassenelternvertreterin der Klasse 2d

 

Der Krieg in der Ukraine hat auch die Kinder der Klasse 2d an der Südschule in Seckenheim erschüttert!

 

Frau Lang, die Klassenlehrerin, wusste sofort, dass sie mit ihren Schulkindern den Krieg thematisieren muss und die aufgeweckten Grundschulkinder mit ihren Sorgen, Ängsten und Fragen nicht alleine lassen möchte. Einfühlsam bot sie den Kindern an, dass sie sich bei Redebedarf jederzeit an sie wenden könnten. Aber die Lehrerin wollte mehr, als „nur“ mit den Kindern über den Krieg zu reden. Etwas „tun“ und dadurch die Situation etwas erträglicher zu machen war das Stichwort! Alle Kinder der Klasse 2d waren sofort „angesteckt“. Freundschaftsbänder in „blau-gelber“ Wolle wurden geflochten. Friedenstauben in bunten Farben gemalt.

Dadurch entstand die Idee, selbstgebastelte Dinge auf einem Flohmarkt zu verkaufen und den Erlös zu Spenden. Als die Schulkinder davon zu Hause berichteten, waren auch die Eltern begeistert. Auf der digitalen Kommunikationsplattform, welche bedingt durch die Corona-Pandemie bei den Eltern etabliert ist, kam es sofort zum Austausch und innerhalb von 10 Tagen konnte die Idee verwirklicht werden. Die Eltern boten Hilfe auf unterschiedlichste Weise an. Eine Mutter konnte noch einen letzten Stand beim „TSG-Flohmarkt“ in Seckenheim ergattern. Bis zum 20. März 2022, Tag des Flohmarkts, gab es viel zu organisieren, zu nähen, zu malen und zu basteln, damit auch genug für den Verkauf zur Verfügung stand. Es war eine wunderbare Bereitschaft der Eltern zu spüren und der gemeinsame Tatendrang verstärkte auch den Zusammenhalt zwischen den Kindern, der Elternschaft und der Klassenlehrerin. So gelang es, durch den Verkauf von liebevoll selbstgenähten Mützen, Schnullerbändern, Halstüchern, Freundschaftsbändern, Schlüsselanhängern, Friedens-Ansteckern, Filz-Schmetterlingen, wunderschön dekorierten Osterklammern, Blumengestecken u.v.m. insgesamt 1.321,55 € einzunehmen. Außerdem gab es Selbstgebackenes mit dem Motto „Waffeln statt Waffen“!

 

 

Während des Verkaufs gab es viele rührende Momente: Kinder spendeten freiwillig ihr Taschengeld, Erwachsene rundeten großzügig den Betrag auf.

 

Als die Klassenlehrerin Frau Lang am Abend die hohe Einnahmesumme bekannt gemacht hatte, gab es viele Freudentränen und Gänsehaut! Toll, was gemeinsam erreicht wurde!

 

Der Spenden-Scheck geht nun an „Mannheim hilft ohne Grenzen“. Die Schulkinder der Klasse 2d sind wahnsinnig stolz, dass sie etwas „tun“ konnten und somit das Leid der betroffenen Menschen in der Ukraine ein bisschen mindern konnten.